Kammermusikfest Hamburg

seit 2010

facebook

Kammermusikfest Konzerte

Freitag, 08. November 2019 · 19.30 · Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal:

Abschlusskonzert
10. Hamburger Kammermusikfest International

Musikfoerderung

Saxophonquartett clair-obscur: Kathi Wagner (Baritonsaxophon), Christoph Enzel (Tenorsaxophon), Maike Krullmann (Altsaxophon), Jan Schulte-Bunert (Sopransaxophon), | Andrei Pushkarev (Vibraphon), Elisaveta Blumina (Klavier)

Die zweistimmigen Inventionen schrieb Johann Sebastian Bach für Schüler als Übungsstücke, um eine "cantabile Art im Spielen zu erlangen." Sie faszinieren aber auch reife Pianisten und besonders deren Zuhörer. Bei den "Visions fugitives" von Sergej Prokofjew, die meist nur etwa eine Minute dauern, handelt es sich um kleine Schnappschüsse, manchmal grotesk, manchmal beschwörend, teils aggressiv oder einfach nur poetisch.

Edvard Moritz, gebürtiger Hamburger und Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters musste nach New York emigrieren und geriet hierzulande in Vergessenheit. So ist denn die Aufführung des Quartetts für 4 Saxophone op.181 von Edward Moritz mit Sicherheit die deutsche, wenn nicht gar die europäische Premiere dieses Stückes.

Leonard Bernstein schrieb sein berühmtes Musical "West Side Story" in und über New York. Diese moderne Version des "Romeo und Julia" Stoffes ist seit ihrer Premiere ein echter Hit, voll großer Melodien und packender Rhythmen, ein Crossover aus Musical, Jazz, Klassik und Latin, das in der Bearbeitung für Saxophonquartett seine volle Wirkung entfaltet.

Dem in Berlin ansässigen Film- und Konzertmusikkomponisten Biegai ist ein ebenso anspruchsvolles wie unterhaltsames Stück neuer Musik gelungen, das in Konzerten regelmäßig Begeisterungsstürme hervorruft. In drei Sätzen greift der Komponist Elemente der Clubmusik, der amerikanischen Minimalmusic und des Jazz auf und vereint sie in seiner einzigartigen Kompositionssprache zu einem schlüssigen Gesamtwerk.

Als tiefe Verbeugung vor dem großen Komponisten Johannes Brahms wagt Christoph Enzel in seinem Auftragswerk des Hamburger Kammermusikfestes "Brahms Paraphrasen für Tenorsaxophon solo" eine saxophonistische Annäherung an das berühmte Violinkonzert in D-Dur.

Peter Tschaikowsky schrieb die Klavierminiaturen "Kinderalbum" im Wunsch, die musikalische Kinderliteratur zu bereichern. Andrei Pushkarev fügt dem hinzu: "Das Vibraphon mit seinem unglaublichen magischen Klang ist dabei ein wunderbarer Kindererzähler."

George Gershwin brachte den Jazz in die Konzertsäle, schrieb Ouvertüren über kubanische Musik und erfand die Oper neu. Eines seiner berühmtesten Werke,"Rhapsody in Blue", wird erstmals in der Fassung für Piano Solo, Saxophonquartett und Marimbaphon präsentiert. 

Programm
Johann Sebastian Bach (1685-17509) aus den 15 zweistimmigen Inventionen für Tasteninstrumente
bearbeitet von Andrei Pushkarev für Vibraphon solo
Nr. 1, 4, 5, 8,
Sergej Prokofjew (1891-1953) 4 Stücke aus den "Visions fugitives" für Klavier op. 22
bearbeitet von Andrei Pushkarev für Klavier und Vibraphon
Nr. 1, 2, 3, 14
Edvard Moritz (1891-1974) Quartett für 4 Saxophone op. 181 (1968)
Leonard Bernstein (1918-1990) Suite aus der West Side Story (1957)
arrangiert von James Boatman für Saxophonquartett
  ______________Pause______________
Christian Biegai (1974) Quartett für vier Saxophone (2016)
gewidmet dem Saxophonquartett clair-obscur
Christoph Enzel (1978) Brahms Paraphrasen für Tenorsaxophon solo
Auftragswerk und Uraufführung 10. Hamburger
Kammermusikfest International
Peter Tschaikowsky (1840-1893) aus dem "Kinderalbum" für Klavier op. 39
bearbeitet von Andrei Pushkarev für Vibraphon solo
Nr. 11, 9, 6, 18
George Gershwin (1898-1937) Rhapsody in Blue für Klavier und Orchester B-Dur (1924)
bearbeitet von Christoph Enzel für Klavier, Saxophonquartett
und Vibraphon
Uraufführung 10. Hamburger Kammermusikfest International

   

 

 

clair-obscur Saxophonquartett
Foto: Boris Streubel |

clair-obscur · Saxophonquartett

kennt keine Tabus, spielen was ihnen gefällt und beweisen immer wieder aufs Neue, dass Musik verschiedenster Stilrichtungen das Publikum erreicht, wenn sie gut gespielt und präsentiert wird. Und gut klingt: die idealen Arrangements, die sich clair-obscur auf den Leib schreiben (und die inzwischen von anderen Ensembles nachgespielt werden), lassen mitunter vergessen, dass ‚nur‘ ein Quartett auf der Bühne sitzt. Der ganz eigene Sound, das traumwandlerische Zusammenspiel nach vielen Jahren ununterbrochener Ensemblearbeit in derselben Besetzung und ihre von Spielfreude, Lockerheit und Humor geprägten Auftritte machen jedes Konzert von clair-obscur zu einem Erlebnis.

Seit vielen Jahren gehört clair-obscur denn auch zu den renommiertesten Quartetten seiner Art. Auftritte in der Carnegie Hall, der Philharmonie Berlin, beim Luzern Festival und dem Schleswig-Holstein Musikfestival mögen als Beleg dafür dienen.

Die hohe individuelle Qualität seiner Mitglieder – die regelmäßig die Saxophongruppe der Berliner Philharmoniker bilden – wird im Zusammenspiel nochmals gesteigert: clair-obscur sind mehr als die Summe ihrer Teile und wurden als erstes Saxophonquartett zum Kammermusik Konzertexamen an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ zugelassen, wo sie von Prof. Friedemann Weigle (Artemis Quartett) unterrichtet wurden. Weigle gab den vier Musikern Mut zur Eigenständigkeit und die „Fähigkeit zum Rock’n’Roll“ mit auf den Weg (womit er nicht die Gattung, sondern eine vitale, zupackende Spielweise meinte) und formte die vier gänzlich unterschiedlichen Charaktere zu einer Einheit. In der Folge gewann das Quartett nationale und internationale Wettbewerbe.

Clair-obscur legten insgesamt bereits 9 äußerst vielseitige CD Einspielungen vor: Kammermusik von Barock bis Moderne und zeitgenössische Ersteinspielungen stehen neben konzertanten Werken für Saxophonquartett und Orchester, Kinderhörbüchern und Portrait Alben einzelner Komponisten. Zu den Kooperationspartnern für die Produktionen zählen die Rundfunkstationen RBB, BR, WDR und Deutschlandradio Kultur.

 Als Solistenensemble standen sie u.a. mit dem MDR Sinfonieorchester, der Jenaer Philharmonie, den Bielefelder Philharmonikern u.a. auf der Bühne und waren an zahlreichen Ur- und Erstaufführungen von Werken namhafter Komponisten beteiligt, die oftmals eigens für das Ensemble geschrieben wurden, darunter „Berlin Punk“ von Enjott Schneider.

Die außergewöhnliche Persönlichkeit von clair-obscur zeigt sich neben Bühnenpräsenz, Spielfreude und dem von blindem Verständnis geprägten Zusammenspiel in der von den vier Musikerinnen und Musikern selbst veranstalteten Konzertreihe im Ballhaus Berlin, wo ungewöhnliche Formate auf prominente Gäste treffen, darunter der Oboist Dominik Wollenweber und die Schauspieler Boris Aljinovic (bekannt als Berliner Tatort-Kommissar) und Rolf Becker.

Kathi Wagner, Baritonsaxophon
Christoph Enzel, Tenorsaxophon
Maike Krullmann, Altsaxophon
Jan Schulte-Bunert, Sopransaxophon

Andrei Pushkarev, Vibraphon
Foto: Valts Kleins |

Andrei Pushkarev · Vibraphon

wurde 1974 als Spross einer Musikerfamilie in Kiev geboren. Seine musikalische Ausbildung begann er im Alter von fünf Jahren mit dem ersten Klavierunterricht. 1980 folgte die Aufnahme in die Spezialschule für Musik in Kiev. Mit 14 Jahren konzentrierte er sich auf das Schlagzeug als Ausdruck seiner Begeisterung für Musik. 1992 setzte er seine Ausbildung am Nationalen Tschaikowsky-Konservatorium in Kiev fort.

Während seines Musikstudiums begann Pushkarev, eigene Werke für Solo-Vibraphon zu komponieren. Er setzte sein Schlagwerk-Studium fort, aber insbesondere das Vibraphon war ihm mittlerweile zur Herzensangelegenheit geworden – vermag es doch als echtes Soloinstrument, das Publikum in eine Welt voller neuer und aufregender Töne und Klangfarben zu entführen.

1995 gewann Pushkarev den ersten Preis als Solo-Vibraphonist beim damals neuen „New Names of Ukraine“-Wettbewerb und führte in diesem Kontext seine eigenen Kompositionen auf. 1996 gewann er das Probespiel für die Stelle als erster Solo-Pauker im Kiev Philharmonic Orchestra; mit 22 Jahren war er damit der jüngste Pauker eines Orchesters in der Ukraine.

Pushkarevs musikalische Laufbahn erreichte neue Höhen, als er 1999 Mitglied der Kremerata Baltica wurde. Als Mitglied des Ensembles wirkte er an einer Reihe von Aufnahmen mit, die unter anderem bei den Labels Nonesuch, Deutsche Grammophon und ECM erschienen.

Beim Kammermusikfest Lockenhaus führte Pushkarev als Vibraphonist sowohl eine Vielzahl von eignenen Kompositionen als auch Bearbeitungen von Astor Piazzolla, Richard Rogers, Peter Tschaikovsky etc. auf. Er hat viele Bearbeitungen für Vibraphon und Violine solo – mit und ohne Kammerorchester – erstellt. In Lockenhaus entstand auch die Idee eines Projekts für Vibraphon solo. Gidon Kremer lancierte die Idee von Jazz-Arrangements auf der Grundlage von 15 zweistimmigen Inventionen von J.S. Bach. Pushkarev entwickelte die Idee weiter und arrangierte jede Invention im Stil eines anderen Jazz-Pianisten (Oscar Peterson, Dave Brubeck, Chick Corea etc.). Im Frühling 2004 kam dieses Projekt unter dem Titel „Bach Vibrations“ erstmals zur Aufführung, wurde im selben Jahr aufgenommen und wurde von der Deutschen Schallplattenkritik Bestenliste als „Entdeckung des Jahres“ gewürdigt. 2005 präsentierte Pushkarev das Projekt beim Verbier Music Festival in der Schweiz.

Andrei Pushkarev ist mit einer Vielzahl von namhaften Musikern wie Yo Yo Ma, Martha Argerich, Vadim Repin, Julian Rachlin, Gabriela Montero, Didier Lockwood, Michel Portal, Mario Brunello, Peter Sadlo, Katia Skanavi, Maxim Rysanov und Gabor Boldoszki aufgetreten. Darüber hinaus hat er mit Dirigenten wie Yury Temirkanov, Voldemar Nelsson und Roman Kofman zusammengearbeitet.

2005 war Pushkarev mit Gidon Kremer auf Welt-Duo-Tournee. Im Jahr darauf folgte das höchst erfolgreiche Trio Projekt „From Bach to Piazzolla“ mit Gidon Kremer und dem litauischen Pianisten Andrius Zlabys. Seit 2009 gibt Pushkarev regelmäßig Meisterkurse in Europa, Südamerika und Australien. Als Jurymitglied ist er an Wettbewerben wie dem TROMP Schlagzeug-Wettbewerb (Niederlande, 2010) und dem internationalen PAS-Wettbewerb (Italien 2011 und 2012).

2010 nahm Pushkarev zusammen mit Gidon Kremer und dem argentinischen Bandoneon-Spieler Dino Saluzzi das Album „Themes from the Songbook“ auf, das Film- und Theatermusik des georgischen Komponisten Giya Kancheli enthält (erschienen ECM, 2010). Seit 2013 ist Andrei Pushkarev offizieller Vertragskünstler der Marken „Majestic Percussion“ und „Innovative Percussion“.

Elisaveta Blumina, Klavier
Foto: Frances Marshall |

Elisaveta Blumina · Klavier

ist Echo Klassik Preisträgerin und künstlerische Leiterin des Hamburger Kammermusikfestes International. Sie zählt zu den herausragenden Musikerinnen der jüngeren Generation, die unbeirrt von irgendeinem "Star-Kult" ihren eigenen Weg gehen wollen. Im Alter von 12 Jahren wurde sie an der Kunstschule des Museums "Eremitage" angenommen und studierte dort fünf Jahre lang Kunstgeschichte. Seit ihrer Kindheit assoziiert Elisaveta Blumina Töne und Klänge mit Farben. Beim Musizieren hat sie daher immer auch Farben vor Augen, und klangliche Harmonien oder Dissonanzen korrespondieren für sie mit bestimmten Farbkombinationen. Als Elisaveta Blumina vor einigen Jahren mit dem Malen begann war dies für sie zunächst eine andere Form des Musizierens, die es ihr erlaubte, frei (weil ungebunden von den Zwängen des Konzertlebens) ihre Fantasien auszudrücken.

Elisaveta Blumina studierte Klavier und Kammermusik am Rimski Korsakow-Konservatorium St.Petersburg und setzte ihre Studien an der Hamburger Musikhochschule sowie am Konservatorium in Bern fort. Zu ihren Lehrern zählen internationale Musikgrößen wie Evgeni Koroljov, Sir András Schiff, Radu Lupu und Bruno Canino. Regelmäßig besuchte sie Masterkurse von Menachem Pressler, der ihr Spiel sehr stark beeinflusste. Sie ist einer den besten Interpretinnen der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Hierfür zeugen unter anderem die international viel beachteten Aufnahmen der Werke von Komponisten wie Nikolaj Kapustin, Fazil Say, Sergej Prokofjew, Dmitri Schostakowitch, Sofia Gubaidulina, Galina Ustwolskaja, Eric Sweeney, Giya Kancheli, Valentin Silvestrov, Grigori Frid oder des polnisch-jüdischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg, für dessen Wiederentdeckung sich Elisaveta Blumina unermüdlich einsetzt. Bei den Labels „cpo“ und "Capriccio" entsteht zurzeit eine Serie von CD’s mit allen Klavier- und auch einigen Kammermusikwerken Weinbergs. Mittlerweile liegen 29 CD's vor.

Im Jahre 2008 gründete Elisaveta Blumina gemeinsam mit Kalev Kuljus (Solo-Oboist des NDR Sinfonieorchesters Hamburg) und Mathias Baier (Solo-Fagottist der Staatskapelle Berlin) das "Ensemble Blumina". Die erste CD Einspielung dieses Ensembles beim Label Dabringhaus & Grimm, mit Trios von Poulenc, Francaix und Previn, erntete sofort enthusiastische Kritiken in der Fachwelt und wurde 2014 mit dem ECHO Preis ausgezeichnet.

Elisaveta Blumina ist ein sehr gern gesehener Gast in der Carnegie Hall in New York, der Elbphilharmonie und der Hamburger Laeiszhalle, der Berliner Philharmonie, Auditorio Nacional in Madrid, St.Petersburger Philharmonie, Gasteig in München, Konzerthaus Berlin, der Beethovenhalle Bonn, der National Concert Hall Dublin sowie bei Festivals wie Verbier, Colmar, Lockenhaus oder dem Schleswig-Holstein Festival.

Sie spielt regelmäßig mit vielen bekannten Orchestern, darunter die Dresdner Philharmoniker, das Philharmonische Staatsorchester Hamburg, St. Petersburg Philharmonie Orchester, das Malaysian Philharmonic Orchestra, Aalborg Symphony Orchestra, Stuttgarter Kammerorchester, die Sinfonia Varsovia, die Staatskapelle Halle, RTE Orchestra in Dublin sowie die Moskauer Virtuosen.

Zu ihren musikalischen Partnern zählen Kolja Blacher, Torleif Thedeen, Thomas Sanderling, Vladimir Spivakov, Radek Baborak, Pierre Amoyal, das Vogler Quartett, Wenzel Fuchs, Veronika Eberle, Johannes Moser, Noah Bendix-Balgley, Roman Trekel, Elsa Dreisig, Vassily Lobanov und Jury Temirkanov. Darüber hinaus gibt sie regelmäßig viele Masterkurse, wie z.B. (auf Einladung von Gidon Kremer) in der Kronberg Academy, Weikersheim Akademie, Tel Aviv Univercity, Jerusalem Academy, St. Petersburger Konservatorium, Royal Academy of Music, Cyprus Masterkurse, School of Music in Cork oder beim Tzfat Musikfestival in Israel.

© Musikförderung e.V.
Eppendorfer Weg 58
20259 Hamburg
Telefon: 040 / 390 84 81
E-Mail: info@musikfoerderung.de
www.musikfoerderung.de

Karten:
bei allen bekannten VVK-Stellen
und im Onlineshop
Konzertinformationen & Abo:
Tel. 040 / 390 84 81

weitere Projekte:
  Classic YoungstRs
  Hamburger Opernsalon

Förderer werden

Impressum

Datenschutz