Kammermusikfest Hamburg

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Kammermusikfest Konzerte

Sonntag, 06. November 2016 · 19.00 Uhr · Palais Esplanade:

Konzert in der Reihe classicYoungstRs
7. Hamburger Kammermusikfest International

Musikfoerderung

Yury Revich (Violine), Alexey Shadrin (Violoncello),
Mara Mednik (Klavier)

Auch in diesem Jahr entdeckt die zur Kammermusik-Elite zählende Pianistin Mara Mednik für das Hamburger Kammermusikfest International neue herausragende Talente. Der Violinist Yury Revich kann sich schon Anfang zwanzig mit dem stolzen Titel des "Young Artist of the Year 2015" schmücken, kurz nachdem er sein Debüt im Metropolitan Arts Space in Tokyo spielte. Er überzeugte Kritiker und Zuschauer auf Anhieb. Der 1993 in der Ukraine geborene Cellist Aleksey Shadrin begann seine musikalische Laufbahn mit sieben Jahren. Er gewann zahlreiche Wettbewerbe, u. a. in Kiew und Nowgorod, und war Finalist bei internationalen Wettbewerben in Moskau und Minsk.

Die Romanze wird als ein schwärmerisches Liebeserlebnis, erzählendes Gedicht und liedartiges Musikstück bezeichnet. Auf Robert Schumanns Romanzen op. 94 trifft dies alles zu. 1849 macht er sie seiner Frau Clara Schumann zu Weihnachten zum Geschenk. Es folgt eine Kadenz für Violine solo, die die österreichische Komponistin Johanna Doderer dem Violinisten des Konzertes Yury Revich widmete und mit dem sie bereits mehrere Musikprojekte inszenierte. „Die Solokadenz ist aus meiner hervorragenden Zusammenarbeit mit Yury Revich entstanden und ihm gewidmet. Er hat viele meiner Kompositionen uraufgeführt und mein 2. Violinkonzert -in breath of time- für eine CD eingespielt (Capriccio/Naxos). Es ist mir in meinem Schaffen wichtig die Werke auch in Absprache mit dem Solisten zu entwickeln. So kann diese Solokadenz auch als ein Fragment aus einem großen musikalischen Dialog zwischen mir und Yury Revich verstanden werden, der noch lange nicht abgeschlossen ist.“ Doderers Stil ist umstritten. Unverblümt tonale Bezüge prägen ihre Werke. Bewusst gestaltet sie ihre Stücke strahlender als viele andere Kompositionen, die seit 1945 entstanden sind.

Maurice Ravels Interesse am Jazz zeigt sich in der Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 G-Dur. Ein frecher, in der Mitte des Werkes platzierter Blues erregte bei der Pariser Uraufführung 1927 hohes Aufsehen. Camille Saint-Saëns mitreißende Introduktion und Rondo capriccioso insbesondere in der Besetzung für Violine und Klavier ist eines seiner beliebtesten Werke. Die erste Sonate für Violoncello und Klavier von Johannes Brahms setzt sich mit musikalischen Traditionen auseinander. So wirkt der Beginn des Kopfsatzes als Verbeugung vor dem Gattungsvorbild, Beethovens Sonate op. 69, während der Mittelsatz den Geist der Schubert’schen Klaviertänze atmet und der letzte Satz sich auf J.S. Bachs "Kunst der Fuge" gründet.

Alexandra Filonenko schreibt unter Anderem moderne Werke für Orchester, Oper und Kammermusik. Mit ihren Kompositionen gewann die gebürtige Ukrainerin den Kompositionswettbewerb der Händelfestspiele und das Kompositionsseminar "Arbeiten mit Arditti", in der Schweiz. Ihre Werke sind in der Regel in klassischer Form aufgebaut, jedoch für den Zuhörer unberechenbar. Für das Hamburger Kammermusikfest 2016 komponierte Alexandra Filonenko das Stück "in darkness" für Cello Solo. „Ich schrieb es in Bezug zu dem Stück mit gleichem Titel von John Dowland. Die Stimmung, Intonation und Art der Akkorde der Laute hatten mich sehr beeindruckt. Es entstand eine Art Renaissancestimmung auf moderne Art.“

Zum Abschluss des Konzerts erklingen die Variationen über ein Thema von Paganini des US-amerikanischen Cellisten ukrainischer Herkunft Gregor Piatigorsky.

Biografien der Komponistinnen

Johanna Doderer (*1969)

Wir leben in einer Zeit, wo es Neugierde auf Frauen gibt, in meinem Fall war es wohl auch die Neugierde auf den berühmten Namen meines Großonkels, den ich nicht mehr gekannt habe“ (Heimito von Doderer starb 1966 in Wien, Johanna Doderer wurde 1969 in Bregenz geboren).

Die gebürtige Österreicherin Johanna Doderer entdeckt ihr Talent, kreativ mit Musik umzugehen, bereits in ihrer Kindheit. Frühe Improvisationen lassen Gerold Amann auf sie aufmerksam werden. Er ist ihr wichtigster Mentor und Förderer. 1993 beginnt sie ihr Kompositionsstudium bei Beat Furrer in Graz. Ab 1995 folgen Studien bei Erich Urbanner und Klaus-Peter Sattler (Film- und Medienkomposition) in Wien. Ihr Lebensmittelpunkt ist heute in Wien.
Ihr Stil ist umstritten. Diskussionen, was zeitgenössische Musik darf oder nicht, führt die Künstlerin oft. Unverblümt tonale Bezüge prägen ihre Werke. Bewusst gestaltet sie ihre Stücke strahlender als viele andere zeitgenössische Kompositionen. „Es ist die Bereitschaft, innere Räume zu kultivieren, die Neues entstehen lässt“, sagt Johanna Doderer. Diese inneren Freiräume sind es, die es ihr ermöglichen, mit Offenheit in alle Richtungen an neue Kompositionen heran zu gehen. National und international erfreuen sich ihre Kompositionen großer Beliebtheit. Patricia Kopatchinskaja, Édua Zádory, Marlis Petersen oder Ildiko Raimondi gehören zu dem stetig wachsenden Kreis an Künstlern, die Johanna Doderers Sprache verstehen und lieben.

Alexandra Filonenko (*1972)

Die gebürtige Ukrainerin aus Donezk schloss ihr Studium und ihre Promotion als Musiklehrerin und Komponistin bei Edison Denisov und Wladimir Tarnopolski ab. Sie besuchte zahlreiche Kompositionsseminare u.a. bei Paul Heinz Dittrich. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. an der Akademie der Künste (1996), Musikakademie Rheinsberg (2004), Schloss Solitude (in 2007-2008), Künstlerhaus Boswil (CH/ 2005), Deutsche Oper Berlin (2007) und erhielt den 1. Preis bei den Händelfestspielen (2001).
Mit ihren Werken war sie auf zahlreichen Festivals vertreten, so z.B. beim Musica Nova Festival in Heidelberg, der Gaudeamus Week Amsterdam, dem Musikfestival Gent, den Halleschen Musiktagen, der Akademie der Künste Berlin, dem Moskauer Herbst oder der Salzburger Biennale.
Sie arbeitete u.a. zusammen  mit dem Kairos Quartett, dem Arditti Quartett, Fransis Marie Uitti, dem Leipziger Schlagzeugensemble, dem Ensemble Mosaik, Sur Plus, dem Studio Neue Musik Moskau, dem Apsara Blockflötenquartett und dem Orchester Theater Altenburg Gera.
Seit 1996 lebt Alexandra Filonenko in Deutschland und seit 2006 in Berlin.

 

Programm:
Robert Schumann (1810-1856) 3 Romanzen für Violine (Violoncello) und Klavier op. 94
Johanna Doderer (*1969) Kadenz für Violine solo gewidmet Yury Revich
Claude Debussy (1862-1918) Prélude à l'après-midi d'un faune für Violine und Klavier
  arranged by J. Heifez
Maurice Ravel (1875-1937) Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 G-Dur
Camille Saint-Saëns (1835-1921) Introduktion und Rondo capriccioso
  für Violine und Klavier a-Moll op. 28
Johannes Brahms (1833-1897) Sonate für Klavier und Violoncello Nr. 1 e-Moll op. 38
Alexandra Filonenko (*1972) "in darkness" für Cello solo
  komponiert für das Hamburger
  Kammermusikfest International
 Gregor Piatigorsky (1903-1976) Variationen über ein Thema von Paganini
  für Violoncello und Klavier

   

 

 

Yury Revich (Violine)

Yury Revich · Violine

Yury Revich, Junior Ambassador der Amadeus International School in Wien, ist einer der ausdrucksstärksten russischen Violinisten seiner Generation. Der gerade zwanzigjährige Künstler genießt eine erfolgreiche internationale Karriere und arbeitet mit vielen weltbekannten Musikern zusammen.

Revich ist regelmäßig in den renommiertesten Konzertsälen Europas, des Mittleren Ostens, Nordamerikas, Nordafrikas und Asiens zu Gast. Seine Auftritte an der Carnegie Hall, im Wiener Musikverein, der Tschaikowski-Halle in Moskau und im Pariser Théâtre des Bouffes du Nord waren eine Sensation. Revich tritt regelmäßig beim Verbier Festival und Akademie, Sommets Musicaux de Gstaad, bei Vladimir Spivakovs Festival in Colmar, beim Rostropovich Festival in Baku, Aserbaidschan, Rome Chamber Music Festival, Liana Isakadzes Festival in Batumy, Georgien, dem Musikfestival in Kaunas, Eilat Festival in Israel, dem Beethovenfest in Wien und vielen anderen auf.

Revich trat auf zahlreichen Tourneen mit der Nordwestdeutschen Philharmonie, dem Moksuaer Svetlanov State Symphony Orchestra, Excelentia Orchestra at Auditorium Madrid, dem Amadeus Chamber Orchestra, I Pomeriggi Musicali Orchestra Mailand, der Novosibirsker Philharmonie und der Philharmonie Bucharest auf. Weiterhin konzertierte er mit dem russischen Nationalorchester unter der Leitung von Mikhail Pletnev, der Moskauer Philharmonie unter Yuri Simonov, den Moscow Soloists unter Yuri Bashmet, dem Svetlanov State Symphony Orchestra unter A. Slutcky, dem Deutsch-Georgischen Kammerorchester unter der Leitung von Liana Isakadze, dem Morocco Royal Symphony Orchestra unter Oleg Reshetkin, dem Kammerorchester Kremlin unter Misha Rachlevski, dem Staatlichen Kammerorchester Aserbaidschan, und mit dem Finnischen Studenten- Symphonieorchester „Riistavesi“ unter T. Pogani.

Er spielt in Ensembles mit Künstlern wie Liana Isakadze, Daniil Trifonov, Lily Maisky, Boris Brovtsyn, Denis Kozhuckhin, Evgeny Tonkha, Nina Kogan, Richard Dubugnon, Alissa Margulis, Eniko Magyar, Jakob Koranyi und anderen. Für die nächste Saison sind Gastspiele an der Tonhalle Zürich, dem Wiener Musikverein und Auditorio Nacional de Música Madrid sowie Konzerte beim Radio France Montpellier Festival, am Münchener Gasteig, beim Sommets Musicaux de Gstaad Festival, Chicagos Dame Myra Hess Concert Series, Cankarjev dom in Ljubljana, und der Kolarac Konzerthalle in Belgrad.

Yurys musikalisches Talent wurde mit Preisen bei internationalen Wettbewerben gewürdigt: So gewann er Preise beim internationalen Violin-Wettbewerb „Virtuosen des XXI Jahrhunderts“ und beim internationalen David Oistrach Violin-Wettbewerb in Moskau, den nationalen „Christmas Star“- Preis, und den „Bernsteingeige“ Young Musician Award des Wiener Beethoven-Zentrums. Yury ist Rezipient einer Medaille „für herausragende Leistungen im Verdienste des Vaterlandes.“

Yury Revich ist Junior Ambassador der Amadeus International school in Wien und wirkt mit dem Beethoven-Zentrum zusammen. Er ist Stipendiat der Rostropovich Foundation und Preisträger der Kammermusikwettbewerbe „Beethoven’s Days in Moscow“ und „New Names“. Revich gewann das Rostropovich-Stipendium in 2005 und erneut in 2010 und nimmt am Programm für Musiker des ORF Radio Austria teil.

INSTRUMENTE: Im Jahr 2008 erschaffte der französische Geigenbaumeister Alan Karbonar eine Violine speziell für Yury Revich. Die Stradivari-Gesellschaft vertraute ihm eine Guarneri del Gesu „Ex-Max Rostal“ und die „Duke Alba“ Stradivari an. Revich spielt mit Stolz eine Balestrieri von 1783, die ihm von der Goh Family Foundation in Singapur und von der Amadeus International School in Wien zu Verfügung gestellt wurde.

Aleksey Shadrin (Violoncello)

Aleksey Shadrin · Violoncello

Alexey Shadrin ist 1993 in Charkow (Ukraine) geboren. Schon im Jahr 2000 wurde er in die Spezialmusikschule für hochbegabte Kinder aufgenommen. Es dauerte nicht lange bis sich sein Talent über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus herumsprach und so trat er bereits als Grundschüler in zahlreichen Konzerten auf, darunter in der ukrainischen Hauptstadt Kiew oder im russischen Nishi Novgorod.

Alexey Shadrin ist Gewinner und Preisträger mehreren Wettbewerbe und Festivals wie Nationalen Ukrainischen Wettbewerb für Streichinstrumente in Lviv/Lemberg (2003), VIII Nationalen Ukrainischen Wettbewerb „Neue Namen“ in Kiev (2004), Gewinner des 2. Preises bei der Farbatoni Festival in der ukrainischen Kaniv (2004), Gewinner des 1. Preises bei dem „Im memoriam Yuri Polyanski“ Wettbewerb in Kiev (2003), bei dem II Internationalen Gavrilin Wettbewerb in Vologda, Russland (2004) und beim Wettbewerb für Streichinstrumente für Junge Künstler in Nizhni Novgorod, Russland (2005). Er ist auch Finalist bei dem VI Internationalen Wettbewerb „Nußknaker“ in Moskau, Russland (2005) und III Internationalen Popper Wettbewerb für Junge Musiker in Ungarn (2006). Im Jahre 2008 gewann er den 2. Preis bei der Internationalen Wettbewerb in Minsk, Weißrussland.

Seit 2010 studiert er in der Klasse von Prof. Leonid Gorokhov an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen säumen seinen Weg, der ihn in dieser Saison sowohl als Solist mit Orchester als auch in Kammermusikformationen zu Konzertauftritten nach Korea, in die Ukraine, nach Frankreich und Deutschland führt.

Mara Mednik, Klavier

Mara Mednik · Klavier

Russland / Deutschland

wurde in Leningrad geboren und erhielt ihre musikalische Ausbildung am dortigen Konservatorium bei Professor Golubowskava. Sie beendete ihre Aspirantur (Promotion) mit Auszeichnung bei Prof. Berta Marants, einer Schülerin von Heinrich Neuhaus. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von 3 Jahren. Mit vierzehn trat sie als Solistin in Orchesterkonzerten auf, gewann infolge mehrere Preise, entschied sich aber für die Kammermusik. Sie gewann sieben erste Preise für die beste Klavierbegleitung bei Violinwettbewerben in Russland und Italien. Ausgedehnte Konzertreisen mit Künstlern der Leningrader Philharmonie und der Moskauer Musikhochschule führten sie durch die Länder der ehemaligen Sowjetunion und die meisten europäischen Staaten.

Am Leningrader Konservatorium erhielt sie eine Professur für Korrepetition und Kammermusik. Seit 1993 arbeitet Mara Mednik in Deutschland, wo sie sich in kurzer Zeit den Ruf einer geschätzten Begleiterin erwarb. Ihre Partner waren u.a. Mark Lubotzky, Winfried Russmann, Wolfgang Mehlhorn, Arkadi Marasch, Franz Helmerson, Michaela Martin, Tatjana Masurenko, Gustav Rivinius, Dmitri Makhtin und Alina Pogostkin. Mit einigen von ihnen hat sie in der Zwischenzeit auch CD-Aufnahmen produziert. Mara Mednik ist Professorin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin in der Klasse von Prof. Boris Pergamenschikow. Sie begleitete u.a. Meisterkurse der Professoren Yfrah Neaman, Zakhar Bron, Galina Wischnewskaya, Abram Stern, Boris Pergamenschikow und Gary Hofmann. Konzertreisen führten sie u.a. nach Griechenland, Südafrika, Portugal, Rumänien, in die Niederlande, nach Russland, Spanien und Tschechien. Mara Mednik ist Jurorin bei mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben. Seit 1995 begleitet sie den Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds in der Deutschen Stiftung Musikleben.

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