Kammermusikfest Hamburg

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Kammermusikfest Konzerte

Sonntag, 05. November 2017 · 19.00 Uhr · Palais Esplanade:

Konzert In der Reihe classicYoungstRs
8. Hamburger Kammermusikfest International

Musikfoerderung

Mark Karlinsky (Violine) Russland / Israel
Ivan Karizna (Violoncello) Weißrussland / Frankreich
Mara Mednik (Klavier) Russland / Deutschland

Im Rahmen des Podiums "classicYoungstRs" studieren wieder junge preisgekrönte Nachwuchsmusiker außergewöhnliche Werke für das Hamburger Kammermusikfest ein und nehmen diese in ihr Repertoire auf. Die Pianistin und Professorin Mara Mednik entdeckt für das diesjährige Kammermusikfest zwei neue herausragende Talente – den in Russland geborenen und nach Israel emigrierten und bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichneten Violinisten Mark Karlinsky und den ebenfalls in Russland geborenen Cellisten Ivan Karizna, der u.a. dritter Preisträger beim 14. Internationalen Tchaikovsky Wettbewerb im Jahr 2011 war.

Das Konzert beginnt mit einem sehr anrührenden Schlaflied: "Lullaby" (For Dead Syrian Children).
Der aus Syrien nach Belgien geflohene Violinist Shalan Alhamwy komponierte es für die vielen toten syrischen Kinder.
Danach folgt die "Suite Italienne", das einzige Werk für Cello und Klavier des aus Russland über Frankreich in die USA emigrierten Igor Strawinsky. Es ist ein Arrangement aus dem Pulcinella-Ballett, das den Charme von Pergolesis Melodien und Strawinskys spritzige Ausdrucksweise auf eindrucksvolle Weise verbindet. Ernest Bloch, amerikanischer Komponist schweizer Herkunft, schuf einen spezifisch jüdischen Stil, der die frei fließende Rhythmik und Metrik der hebräischen Sprache aufnimmt - eindrucksvoll zu hören in dem Gebet "From Jewish Life" für Violoncello und Klavier Nr. 1 Prayer. Der in Österreich geborene Fritz Kreisler lebte zeitweise in Berlin, musste dann aber in die USA emigrieren. Bereits in jungen Jahren entwickelte er eine spezielle warme Tongebung, mit der er seine Zuhörerschaft in den Bann schlug und durch die er zusammen mit seinen Kompositionen dem Geigenspiel des 20. Jahrhunderts entscheidende Impulse gab. Dieser warme schmelzende Ton entsprach dem legendären Alt-Wiener Geigenklang, welcher in den drei folgenden Werken ("Liebesleid","Schön Rosmarin" und "Tambourin Chinois") für Violine und Klavier anschaulich präsentiert wird. Auch Béla Bartók emigrierte 1940 in die USA, nachdem die Verhältnisse in Ungarn für ihn untragbar geworden waren. Die "Rumänischen Volkstänze" Sz.56 bearbeitet für Violine und Klavier von Zoltán Székely sind mit ihrer etwas vertrackten Rhythmik und schwebenden Melodik ein besonderes Hörerlebnis, welches damals in den Konzertsälen des alten Europas so noch nicht zu hören war.
Der zweite Konzertteil beginnt mit "Errigal" für Violoncello und Klavier der irischen Komponistin und Cellistin Ailbhe McDonagh, einem Auftragswerk für das 8. Hamburger Kammermusikfest International 2017. "Errigal" ist eine magische Berglandschaft in Irland aus der viele Menschen wegen einer Hungersnot über den Atlantik emigrieren mussten. Mieczysław Weinberg, verließ Polen überstürzt in die Sowjetunion, wo er als Jude zeitlebens einen schweren Stand hatte. Seine 24 Präludien für Violoncello solo op. 100 lassen im Auftritt von Sarabande und Menuett einen Bezug zum barocken Meister J.S. Bach erkennen. Bei näherem Hinsehen zeichnen sich aber einerseits deutlich viele Tonartenzyklen der russisch-sowjetischen Instrumentalmusik und andererseits die Cellomusik von der Romantik bis in die Moderne ab. Béla Bartóks folgende Rhapsodie Nr. 1 für Violoncello und Klavier Sz. 88 ist eher ein konzertantes Werk, in dem sich die östlichen musikantischen Spieltechniken in der Stimme des Violoncellos wiederfinden. Dies verleiht dem Werk eine ungarisch-rustikale Komponente.
Der polnische Komponist und Violinist Henryk Wieniawski lebte zeitweise in Sankt Petersburg. Dort hatte er großen Einfluss auf die Entwicklung der russischen Violinschule. In seinen Kompositionen wie den "Variationen über ein Original-Thema" für Violine und Klavier A-Dur op. 15 kommt Wieniawskis violinistische Virtuosität sehr stark zum Ausdruck. Außerdem vermittelt er darin überzeugend den slawischen Einfluss seiner polnischen Heimat.

Programm
Shalan Alhamwy (1982)
Syrien / Belgien
"Lullaby" (For Dead Syrian Children) für Violine und Klavier 
Igor Strawinsky (1882-1971)
Russland / USA                
"Suite Italienne" für Violoncello und Klavier (1933)
Ernest Bloch (1885-1977)
Schweiz / USA
aus "From Jewish Life" für Violoncello und Klavier (1925)
Nr. 1 Prayer
Fritz Kreisler (1875-1962)
Österreich / USA
"Liebesleid" für Violine und Klavier a-Moll
"Schön Rosmarin" für Violine und Klavier G-Dur
"Tambourin Chinois" für Violine und Klavier op. 3
Béla Bartók (1881-1945)
Ungarn / USA
"Rumänische Volkstänze" Sz.56
bearbeitet für Violine und Klavier von Zoltán Székely
   
  ______________Pause______________
   
Ailbhe McDonagh (1982)
Irland
"Errigal" für Violoncello und Klavier
Auftragswerk und Uraufführung für das 8. Hamburger
Kammermusikfest International 2017
Mieczysław Weinberg (1919-1996)
Polen / Russland
aus den Präludien für Violoncello solo op. 100
Nr.5,18,22,23
Béla Bartók (1881-1945
Ungarn / USA
Rhapsodie Nr. 1 für Violoncello und Klavier Sz. 88
Henryk Wieniawski (1835-1880)
Polen
"Variationen über ein Original-Thema"
für Violine und Klavier A-Dur op. 15

   

 

 

Mark Karlinsky (Violine) Russland / Israel

Mark Karlinsky · Violine

Russland / Israel

wurde 2000 in Russland geboren. 2002 emigrierten seine Eltern nach Israel. 2006 begann er mit seiner Ausbildung zum Violinisten in der von Maxim Vengerov gegründeten Musikschule „Musicians  of  Tomorrow”. Seit September 2009 setzt er sein Studium bei Professor Irina Etigon, einer Schülerin von David Oistrakh, fort. 2011 nahmen er und seine Schwester, die Pianistin Liza Karlinsky, ihr Studium an der “Jerusalem Academy of  Music High School“ auf.

Mark nahm an zahlreichen Konzerten in Israel und im Ausland teil. Er gewann den Grand Prix für Soloinstrumente beim „XIII Canetti International Violin Competition“ für junge Talente in Bulgarien und spielte als Solist mit führenden israelischen Orchestern  (Israel Phiharmonic Orchestra, Israel Camerata Jerusalem, Ashdod Symphony Orchestra und anderen). Im Ausland ist er u. a. in New York (Lincoln Center for the Performing Arts  und am Sitz der UN), in London und Genf  aufgetreten.

Seine Ausbildung wurde durch mehrere Stipendien gefördert, u. a. von  der „America-Israel Cultural Foundation“ und der „Buchman-Heyman Foudation“.

Ivan Karizna (Violoncello) Weißrussland / Frankreich

Ivan Karizna · Violoncello

Weißrussland / Frankreich

Der Cellist Ivan Karizna wurde 1992 in eine Musikerfamilie geboren und erhielt im Alter von fünf Jahren den ersten Cellounterricht. Mit sieben Jahren wurde er in die Klasse von Vladmir Perlin aufgenommen. Von 2009 bis 2014 absolvierte er am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse Paris sein Studium bei Jerôme Pernoo, welches er mit Auszeichnung abschloss. Es folgte ein zweijähriges Aufbaustudium.

Ivan Karizna war dritter Preisträger beim 14. Internationalen Tchaikovsky Wettbewerb im Jahr 2011 sowie erster Preisträger beim Musikwettbewerb der Società Umanitaria in Mailand 2015 und beim Luis Sigall Wettbewerb in Chile 2016. Er hatte die Möglichkeit bereits mit zahlreichen namhaften Orchestern zu arbeiten. Hierzu zählen die Moskauer Virtuosi, das Mariinsky Theatre Symphony Orchestra, die St. Petersburger Philharmoniker, die Straßburger Philharmoniker und das Slovenian Radio Symphony Orchestra. Zudem gastierte er unter anderem beim Yuri Bashmet International Music Festival wie auch beim Festival International de Colmar. Im Jahr 2016 veröffentlichte er seine erste CD-Aufnahme beim Label Soupir.

2012 wirkte Ivan Karizna bei Chamber Music Connects the World mit, wo er mit Gidon Kremer, Yuri Bashmet und Christian Tetzlaff auftrat. Seit Oktober 2016 studiert er als Junger Solist an der Kronberg Academy bei Frans Helmerson. Das Studium wird ermöglicht durch die Rostropovich Cello Foundation.

Mara Mednik, Klavier

Mara Mednik · Klavier

Russland / Deutschland

wurde in Leningrad geboren und erhielt ihre musikalische Ausbildung am dortigen Konservatorium bei Professor Golubowskava. Sie beendete ihre Aspirantur (Promotion) mit Auszeichnung bei Prof. Berta Marants, einer Schülerin von Heinrich Neuhaus. Ihren ersten Klavierunterricht erhielt sie im Alter von 3 Jahren. Mit vierzehn trat sie als Solistin in Orchesterkonzerten auf, gewann infolge mehrere Preise, entschied sich aber für die Kammermusik. Sie gewann sieben erste Preise für die beste Klavierbegleitung bei Violinwettbewerben in Russland und Italien. Ausgedehnte Konzertreisen mit Künstlern der Leningrader Philharmonie und der Moskauer Musikhochschule führten sie durch die Länder der ehemaligen Sowjetunion und die meisten europäischen Staaten.

Am Leningrader Konservatorium erhielt sie eine Professur für Korrepetition und Kammermusik. Seit 1993 arbeitet Mara Mednik in Deutschland, wo sie sich in kurzer Zeit den Ruf einer geschätzten Begleiterin erwarb. Ihre Partner waren u.a. Mark Lubotzky, Winfried Russmann, Wolfgang Mehlhorn, Arkadi Marasch, Franz Helmerson, Michaela Martin, Tatjana Masurenko, Gustav Rivinius, Dmitri Makhtin und Alina Pogostkin. Mit einigen von ihnen hat sie in der Zwischenzeit auch CD-Aufnahmen produziert. Mara Mednik ist Professorin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin in der Klasse von Prof. Boris Pergamenschikow. Sie begleitete u.a. Meisterkurse der Professoren Yfrah Neaman, Zakhar Bron, Galina Wischnewskaya, Abram Stern, Boris Pergamenschikow und Gary Hofmann. Konzertreisen führten sie u.a. nach Griechenland, Südafrika, Portugal, Rumänien, in die Niederlande, nach Russland, Spanien und Tschechien. Mara Mednik ist Jurorin bei mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben. Seit 1995 begleitet sie den Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds in der Deutschen Stiftung Musikleben.

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