Kammermusikfest Hamburg

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Kammermusikfest Konzerte

Mittwoch, 30. Oktober 2019 · 20.00 · Laeiszhalle Hamburg, kleiner Saal:

Konzert
10. Hamburger Kammermusikfest International

Musikfoerderung

Joanna Kamenarska (Violine), Anna Kreetta Gribajcevic (Viola), Vytautas Sondeckis (Violoncello), Matthias Höfs (Trompete), Anaëlle Tourret (Harfe)

Dieses Programm ist etwas für Liebhaber der kammermusikalischen Superlative − mit ständig wechselnden Werken von Komponisten aus den unterschiedlichsten Musikstilen. Etliche Werke sind bearbeitet, teilweise auch von den Interpreten selbst und ungewöhnlich für besondere Besetzungen.

Der Trompeter Matthias Höfs, Solo-Trompeter des Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und Mitglied der GERMAN BRASS, bestimmt dieses Konzert maßgeblich mit. Er beschreibt an anderer Stelle seine bearbeiteten Werke: "Große Intervalle, ein großer Tonumfang und große Partien in diesem Repertoire sind sehr untypisch für Trompete. Dazu kommt eine höchst filigrane Dynamik, die in dieser kammermusikalischen Besetzung wichtig und eine Herausforderung ist. Genau dieses besondere Klangbild ist für mich sehr reizvoll, weil es funktioniert." Die äußerst attraktiven Bearbeitungen für Harfe und Streicher klingen dabei zusammen mit der Trompete wie kleine orchestrale Darbietungen.

Es gibt eine Reihe von Werken Mozarts, die einem größeren Publikum kaum bekannt sind. Dazu zählen sicher auch seine sog. Kirchensonaten, von denen die letzte in einer ungewöhnlichen Besetzung für Trompete und Saiteninstrumente zu hören ist. Für die gleiche Besetzung hat Matthias Höfs auch das Andante für Flöte und Orchester bearbeitet, sowie ein frühes Streichquartett.

Camille Saint-Saëns war außergewöhnlich vielseitig, und als Komponist sehr erfolgreich, wie z.B. mit dem "Karneval der Tiere". Für die Besetzung Violine-Harfe schrieb Saint-Saëns die "Fantaisie pour Violon et Harpe" op. 124, ein echtes Paradestück seines Erfolgs.

Für György Ligeti gehörten die Gestaltung des Klangs und die Suche nach Alternativen zum temperierten System zu den wesentlichen Kennzeichen seiner vielfältigen kompositorischen Arbeiten. Die "Musica Ricercata" komponierte er während seines Studiums, zwischen 1951 und 1953. Die elf kurzen Stücke sind auf sehr ungewöhnliche Weise aufgebaut. Jedes Stück beschränkt sich auf eine strikte Anzahl an vorher ausgewählten Tonhöhen. Die Klaviermusik von Sergei Rachmaninow gehört zum Standardkanon der meisten berühmten Pianisten. Besonders seine 2 Serien von Préludes (op.23 und op.32) werden sehr gerne gespielt, und häufig auch einzeln als Zugabe geboten. Das Prélude Nr. 5 aus op.23 ist dabei besonders beliebt, und die Bearbeitung für Violine solo fasziniert jeden Zuhörer.

Die sechs Impromptus (1881–1909) von Gabriel Fauré bilden einen Querschnitt durch sein gesamtes schöpferisches Leben. Die Nr. 4 besticht durch ihre fieberhafte Stimmung und eine stetige Unruhe der Sechzehntel-Bewegung. Wolf Kerschek ist enorm erfolgreich als Musiker, Komponist, Arrangeur und Dirigent von Jazzmusik. Besonders bekannt sind seine facettenreichen Filmmusiken. Das Duo für Trompete und Harfe (Jazzkomposition) ist eine Auftragskomposition für das Hamburger Kammermusikfest International 2019.

Der Konflikt zwischen den beiden jungen und aufstrebenden Musikern Händel und Mattheson, der sich während Händels Aufenthalt zwischen 1703 bis 1706 in Hamburg entspann, wurde in zahlreichen Anekdoten überliefert. Evgeny Roytman nahm das zum Anlass für seine humoristische Komposition. Gustav Mahler hat sich Zeit seines Lebens für die Romantik der Wunderhorn-Texte begeistert. Das "Urlicht" steht dabei sogar im Zentrum seiner monumentalen 2. Sinfonie, und bietet mit seiner volkstümlichen Religiosität einen starken Kontrast zum apokalyptischen Finale. 

Programm
W. Amadeus Mozart (1756-1791) Sonate C-Dur KV 336 für 2 Violinen, Orgel und Bass (Kirchensonate Nr.17)
bearbeitet von Matthias Höfs für Trompete, Violine, Viola
Violoncello und Harfe
   
Camille Saint-Saëns (1835-1921) Der Schwan aus dem "Karneval der Tiere"
Bearbeitung für Violoncello und Harfe
  Fantasie für Violine und Harfe op. 124
(nach Carl Maria von Webers "Oberon")
Petar Christoskov (1917-2006) Slow Rachenitsa aus den Bulgarischen Capricen
für Violine solo op. 1 Nr.3
W. Amadeus Mozart (1756-1791) Streichquartett Nr. 7 Es-Dur KV 160
bearbeitet von Matthias Höfs für Violine, Viola, Violoncello,
Trompete und Harfe
  ______________Pause______________
György Ligeti (1923-2006) aus Musica Ricercata für Klavier solo (1951-1953)
Nr. 1 Sostenuto - Misurato - Prestissimo bearbeitet für Harfe solo
  aus der Sonate für Violoncello solo (1948-1953)
Nr. 1 Dialogo Andagio, rubato, cantabile
  aus Musica Ricercata für Klavier solo (1951 rev.1953)
Nr. 2 Mesto, rigido e cerimoniale bearbeitet für Harfe solo
  aus der Sonate für Violoncello solo (1951 rev.1953)
Nr. 2 Capriccio: Presto con slancio
  aus Musica Ricercata für Klavier solo (1951-1953)
Nr.4 Tempo di valse (poco vivace - "à l'orgue de Barbarie")
bearbeitet für Harfe solo
Sergei Rachmaninow (1873-1943) Prélude g-Moll op. 23 Nr. 5
bearbeitet von Ernst Schliephake für Violine solo 
Gabriel Fauré (1845-1924) Impromptu op. 86 Nr. 4
Bearbeitung für Harfe solo
Wolf Kerschek (1969) Duo für Trompete und Harfe
Auftragswerk und Uraufführung
10. Hamburger Kammermusikfest InternationaL
(Jazz Komposition)
Evgeny Roytman (1960) Gezänk am Gänsemarkt mit Zitaten von Georg Friedrich Händel
und Johann Mattheson für Trompete, Violine, Violoncello und Harfe
gewidmet dem 10. Hamburger Kammermusikfest International
Gustav Mahler (1860-1911) aus des "Knaben Wunderhorn" Nr 7 Urlicht für Sopran und Orchester
Fassung für Trompete, Violine, Viola, Violoncello und Harfe 

   

 

 

Joanna Kamenarska, Violine

Joanna Kamenarska · Violine

wurde in Sofia bei Prof. Josif Radionov und in Salzburg bei Prof. Ruggiero Ricci und Prof. Igar Ozim ausgebildet. Seit ihrer frühesten Kindheit gibt sie Konzerte und spielt regelmäßig im In- und Ausland. Sie gewann diverse Preise, wie etwa den dritten Preis beim Internationalen Mozartwettbewerb in Salzburg 2002. Ihr breit gefächertes Solorepertoire reicht vom Barock bis hin zur zeitgenössischen Avantgarde.

Als Solistin konzertierte Joanna Kamenarska mit Orchestern wie dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem Berliner Konzerthausorchester, den Nürnberger Symphonikern, der Polnischen Kammerphilharmonie, dem Wiener Kammerorchester, dem Stuttgarter Kammerorchester, der Hamburger Camerata, den Hamburger Symphonikern sowie Orchestern in Bulgarien und u.v.a. Aus ihren zahlreichen musikalischen Partnerschaften gingen u.a. zwei CDs hervor: „Initio“ mit der Pianistin Irina Georgieva für das bulgarische Label Gega New; Anfang 2019 erscheint für das Label Urtext Classics in Tanglewood/USA ein Duo-Album mit dem Pianisten Moisès Fernández Via.
Joanna Kamenarska spielt eine Violine von J. B. Guadagnini (Ex-Flesch) aus dem Jahr 1740, eine Leihgabe aus privatem Besitz.

Sie lebt seit 2007 in Hamburg und übernahm zunächst die 2.Konzertmeisterin-Position beim NDR Elbphilharmonie Orchester. 2008 wurde sie 2. Konzertmeisterin beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. Seit Februar 2018 unterrichtet sie als Lehrbeauftragte das Fach Orchesterstudien an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Anna Kreetta Gribajcevic, Viola
Foto: Torsten Kollmer |

Anna Kreetta Gribajcevic · Viola

ist in Finnland geboren und studierte Viola bei Matti Hirvikangas an der Sibelius Akademie in ihrer Heimatstadt Helsinki, sowie an der Hochschule für Musik Saar bei Prof. Diemut Poppen und an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” in Berlin bei Prof. Kim Kashkashian. Dort schloss sie ihr Studium mit dem Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Als Solistin spielte sie mit Orchestern wie dem Finnish Radio Symphony Orchestra, dem Les Siécles Paris, Chamber Orchestra of Lapland oder dem Philharmonia Orchestra London, und arbeitete dabei mit Dirigenten wie Jukka-Pekka Saraste, Sakari Oramo, Philippe Jordan und Francois-Xavier Roth zusammen. Gribajcevic spielte die finnischen Erstaufführungen von Ligetis Solo-Sonate und von den Viola-Konzerten Kurtags, Shchedrins, Ahmas und Ahos. Ihre Aufnahme des Viola-Konzerts von Kalevi Aho wurde sowohl in Finnland wie auch international mit mehreren Preisen ausgezeichnet (Label BIS, mit dem Chamber Orchestra of Lapland).

Als eine äußerst engagierte Kammermusikerin wird sie gerne auf internationale Festivals eingeladen, und konzertiert mit Künstlern wie beispielsweise Miriam Fried, Pekka Kuusisto, Gordan Nikolic, Arto Noras, Frans Helmerson, Alexandre Tharaud und Olli Mustonen.
Anna Kreetta Gribajcevic war langjährige 1. Solo-Bratschistin des Lahti Symphony Orchestras und hielt zusätzlich in mehreren finnischen Orchestern die Position der Solo-Bratschistin inne, wie z. B. im Helsinki Philharmonic Orchestra, im Avanti Chamber Orchestra und im Finnish Chamber Orchestra. Für die Labels BIS, Ondine und TYXart spielte sie bereits mehrere CDs ein und ist künstlerische Leiterin des Kammermusikfestivals in Lohja/ Finnland, welches immer auch selten aufgeführten Werken der Kammermusik gewidmet ist.

Anna Kreetta Gribajcevic ist seit 2012 Professorin für Viola an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und unterrichtet auch an der Sibelius Akademie in Helsinki. Sie spielt eine Viola von Vincenzo Postiglione (ca. 1850).

Vytautas Sondeckis, Violoncello

Vytautas Sondeckis · Violoncello

der aus Litauen stammende Cellist absolvierte sein Studium am Konservatorium in St. Petersburg bei Prof. Anatoli Nikitin und an der Musikhochschule Lübeck bei Prof. David Geringas.

Er war erster Preisträger des internationalen Adam Cellowettbewerbs 1997 in Christchurch, Neuseeland. Seit 1997 ist Vytautas Sondeckis stellvertretender Solocellist des NDR Sinfonieorchesters Hamburg.

Als Solist und Kammermusiker konzertierte er u.a. in der Berliner Philharmonie, im Gewandhaus zu Leipzig, Alte Oper Frankfurt, Liederhalle Stuttgart, Concertgebouw Amsterdam und im Grand Theatre Shanghai. Er gastierte bei Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival und dem Ravinia Music Festival. Seine bei Naxos erschienene Solo CD „Romantic Musik for Cello and Orchestra“ mit David Geringas als Dirigent wurde mit dem „Choc du Monde de la Musique“ausgezeichnet. Der Radiosender KDFC in San Francisco wählte ihn im Jahr 2001 in die „Top 30 classical artists unter 30“.

Vytautas Sondeckis spielt auch im Streichquartett The G-Strings und arbeitet mit EMI Elektrola und der deutschen Plattenfirma Naxos langfristig zusammen.

Matthias Höfs, Trompete
Foto: Sybille Zettler |

Matthias Höfs · Trompete

mit sechs Jahren erklärt Matthias Höfs die Trompete zu „seinem Instrument, weil sie so schön glänzt“. Seine Ausbildung erhält er bei Prof. Peter Kallensee an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Prof. Konradin Groth an der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Gerade 18-jährig wird er Solo-Trompeter des Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.

Die faszinierende Welt der Oper genießt er 16 Jahre lang. Höfs wird zur gleichen Zeit Mitglied des Ensembles GERMAN BRASS, mit dem er weltweit erfolgreich ist. Seit dem ersten Konzert des Ensembles 1985 schreibt er sich und seinen Kollegen Arrangements „auf den Leib“, die innovativ, nachhaltig und genreübergreifend die Brasswelt inspirieren. Mit musikalischem Pioniergeist erweitert Matthias Höfs kontinuierlich den Horizont seines Instruments – sei es durch die enge Zusammenarbeit mit Komponisten, die sich durch seine unvergleichliche Virtuosität und Experimentierfreude inspirieren lassen, sei es als „Botschafter der Trompete“ in seiner Heimat Schleswig-Holstein oder durch die langjährige Kooperation mit den Instrumentenbauern Max und Heinrich Thein. Die Leidenschaft für sein Instrument vermittelt Matthias Höfs auch seinen Studenten, die er seit 2000 als Professor an der Hochschule für Musik und Theater mit großem Engagement unterrichtet. Neben seiner ausgedehnten Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker hat Höfs bislang zahlreiche Solo-CDs produziert. Mit GERMAN BRASS gibt es darüber hinaus mehr als 20 CD Aufnahmen. Im Oktober 2016 wurde GERMAN BRASS der Deutsche ECHO Klassik verliehen.

Anaëlle Tourret, Harfe
Foto: Christina Körte |

Anaëlle Tourret · Harfe

ausgebildet von Ghislaine Petit-Volta, Nicolas Tulliez und Prof. Xavier de Maistre, verfolgt Anaëlle Tourret ihre Karriere als Orchester- und Kammermusik-Musikerin sowie als Solistin auf der internationalen Bühne. Nachdem sie im Jahr 2017 Akademistin beim WDR Sinfonieorchester Köln mit Mentor Andreas Mildner war, wurde sie 2018 mit 25 Jahren Solo Harfenistin des NDR Elbphilharmonie Orchesters.
Als Preisträgerin der größten internationalen Wettbewerbe (Lily Laskine, Félix Godefroid...), gewinnt Anaëlle Tourret 2015 beim 19. Internationalen Harfen Wettbewerb in Israel (der als wichtigster für dieses Instrument angesehen wird) nach drei einstimmigen Interpretations-Preisen den 2. Preis der Gesamtwertung. Anaëlle Tourret gibt regelmäßig Solo Konzerte (Festival Paris Jeunes Talents oder Debussy, in Sendungen von NDR Kultur, bei Stars von Morgen, Podium der Jungen oder France Musique), spielt Kammermusik (Aix en Provence Festival) oder Harfen-Konzerte wie z.B. mit dem Hamburger Symphonikern, dem Sinfonischen Orchester Riga (Lettland) oder dem Orchestre National des Jeunes d’Ile de France.

Sie spielt darüber hinaus mit so wichtigen Orchestern wie dem Orchestre Philharmonique de Radio-France, den Hamburger Philharmonikern (Staatsoper Hamburg), den Hamburger Symphonikern, dem Luzern Festival Akademie Orchester, dem Bremer Philharmoniker, dem Helsingborg Symphonic Orchestra (Schweden) zusammen – unter den berühmtesten Dirigenten wie Esa-Pekka Salonen, Alan Gilbert, Christoph von Dohnanyi, Paavo Jarvi, Marek Janowski, Mikko Franck, Christoph Eschenbach, Thomas Hengelbrock, Krzysztof Urbanski, Matthias Pintscher, Heinz Holliger, Kent Nagano, Simone Young, Vassily Petrenko, Andris Poga…

Ihre besondere Zuneigung für das moderne Repertoire zeigt sich in der Zusammenarbeit mit Komponisten wie Alain Louvier, Menachem Wiesenberg, Ami Maayani, Camille Pépin, Michel Lysight oder Tomas Koljatic, mit dem sie innerhalb des IRCAM (Forschungsinstitut für Akustik/Musik am Pariser Centre Pompidou) an der Publikumseinführung der MIDI Harfe arbeitet.

Anaëlle war kürzlich in Residenz im Rahmen des Aix-en-Provence Festivals, und wird in 2019 mit der Opéra von Toulon ein neues Harfenkonzert bei Camille Pépin uraufführen.

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Telefon: 040 / 390 84 81
E-Mail: info@musikfoerderung.de
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